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MANZ von seiner Gründung bis heute ...

Friedrich Manz begründet 1849, ein Jahr nach der Revolution 1848, die „Manz'sche k.k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung“ in Wien. Nach seinem Tod 1866 führt sein Bruder Hermann Manz die Buchhandlung weiter, bis er sie 1883 an das Leipziger Druck- und Verlagshaus Julius Klinkhardt verkauft. Die neuen Eigentümer sind Julius Klinkhardt und Klinkhardt-Prokurist Markus Stein (s. Wikipedia) (1845-1935).

Mit Letzterem beginnt die verlegerische Geschichte des Hauses Manz. Stein publizierte u.a. Sprachlehren und Gesetzesausgaben. 1882 liegt bereits eine zwanzigbändige Taschenausgabe der österreichischen Gesetze vor. Im Jahr 1902/03 kommt eine eigene Druckerei hinzu. Ab 1910 sind Markus Stein und sein Sohn Richard (1871-1932) Alleininhaber. Carl Junker, der Chronist der österreichischen Buchhandels, schreibt 1900: „Die Manz’sche Sammlung der österreichischen Gesetze steht vielleicht einzig in der Welt da. Die handlichen schwarzen Bände sind die steten Begleiter aller Juristen und Verwaltungsbeamten und haben fast überall die officiellen Gesetzesausgaben verdrängt.“

1912 gestaltet der berühmte Architekt und Architekturkritiker Adolf Loos das bis heute erhaltene Portal der Buchhandlung am Kohlmarkt 16. Die an den Erkenntnissen der Freudschen Psychoanalyse orientierte Bauweise – ein nach hinten versetzter Eingang und die indirekte Beleuchtung von oben – soll einen Sog auf das Unterbewusstsein der Passanten ausüben. Das repräsentative Haus am Kohlmarkt 20 (heute 16) hatte Markus Stein 1892/93 erbauen lassen.

Die kunstsinnige Familie beauftragt neben Loos auch Oskar Kokoschka mit dem Porträt „Spielende Kinder“ (1909) – es zeigt Richard Steins Kinder Lotte und Walter – und unterstützt Arnold Schönberg, zu dessen Schülern Richards Bruder Erwin Stein (s. Wikipedia) zählt.

Richard Stein (s. Wikipedia), dem Sohn Markus Steins, gelingt es (u.a. durch Gründung der "Collection Manz" und der "Editions Larousse" 1920) die Firma über die Zeit der Inflation zu retten.

Die Geschwister und Gesellschafter des Verlags Robert Stein (1899-1970), Walter Stein (1901-1979), Maria Charlotte Sweceny (s. Wikipedia) (1904-1956) und Edith Hilscher (1910-1985) gelten nach dem „Anschluss“ 1938 als „Mischlinge“ und können den Verlag nicht weiter führen. Die „Arier“ Ernst Gießauf, Leiter der Manz-Druckerei, Berta Pohl, Prokuristin, und Anton Bernhard, Buchhändler, führen die Firma durch die NS-Zeit. Gießauf tritt zu diesem Zweck pro forma der NSDAP bei.

Mit Robert Stein (1899-1970) übernimmt 1935 die dritte Generation der Familie Stein das Ruder. Er nimmt gemeinsam mit seinem Bruder Walter Stein, der sich vorrangig der Druckerei widmet, 1946 den Wiederaufbau des Verlags in Angriff. Im selben Jahr erscheint auch erstmals die bis heute bestehende „Österreichische Juristen-Zeitung“ (ÖJZ).

1970 übernimmt Franz Stein (1944-2005) nach dem Tod seines Vaters die Geschäftsführung. Anton C. Hilscher, ein Cousin Franz Steins, tritt 1973 in die Geschäftsleitung ein.

Um die Mitte der 1970er Jahre beginnt der Verlag, seine Bücher einheitlich mit einem roten Einband auszustatten. Das charakteristische MANZ-Rot wurde 1997 durch eine Entscheidung des Wiener Oberlandesgerichts geschützt und dominiert heute viele juristische Fachbibliotheken.

1982 stellt die Manz’sche Buchdruckerei von Bleisatz auf Computersatz um und die Rechtsdatenbank RDB wird gegründet.

1994 wird der Schulbuchbereich ausgegliedert und 1996 die MANZ GmbH als Holding begründet. Sie hält heute 60 % der Anteile an der Manz’schen Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH. 40 % werden seit 1997 im Rahmen einer strategischen Partnerschaft vom internationalen Verlagskonzern Wolters Kluwer gehalten.

2001 übersiedelt der Verlag gemeinsam mit der RDB Rechtsdatenbank GmbH, der Onlaw Internet Technologies GmbH und der Österreichischen Verlagsgesellschaft C. & E. Dworak GmbH (ÖVG) in die Wiener Johannesgasse 23. Franz Stein erwirbt 2004 die Mehrheit an der Manz Holding.

Am 7. November 2005 verstirbt Franz Stein unerwartet. Mit seinen Kindern Susanne Stein und Andreas Stein rückt die fünfte Generation in die Unternehmensführung nach.

Mit 1. Januar 2010 übernimmt die MANZ’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH als aufnehmende Gesellschaft ihre bisherige Tochter RDB Rechtsdatenbank GmbH (Geschichte) – bis dahin eine eigene Firma – als Online-Vertriebsplattform in ihr Produktportfolio. Dort bleibt die RDB als Marke bestehen. Die Onlaw Internet Technologies GmbH, der Technologiedienstleister der MANZ-Gruppe, firmiert mit 1. Januar 2010 um zur MANZ Solutions GmbH. Die „Marke MANZ“ tritt nun auch nach außen einheitlich auf.

2013 übernimmt die Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung die Dataweb-Dienste von der Telekom Austria und gliedert diese (u.a. Firmenbuch, Grundbuch, Gewerberegister und Zentrales Melderegister) als „infoDienste“ in die RDB Rechtsdatenbank ein.

Dieses Angebot erweitert man im Mai 2015 mit dem Erwerb der IMD Informations-, Medien- und Datenverarbeitungsgesellschaft mbH. Weitere Weichenstellungen in Richtung Online erfolgen im selben Jahr mit einem Funktions- und Oberflächen-Relaunch der RDB Rechtsdatenbank, der u.a. alle Inhalte in einer Datenbank vereint, und einer Beteiligung an der SAVD Videodolmetschen GmbH, die verwandte Geschäftsbereiche erschließen soll.

2017 beteiligt sich die Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung mehrheitlich an der SimpLEX Solutions GmbH, die mit "simpLEX Doks" einen Dokumentengenerator zur rechtssicheren Erstellung von Firmenbuchanträgen anbietet.

Im November 2018 übertragen die bisherigen Eigentümer, MANZ GmbH und Wolters Kluwer, rückwirkend per 1.1.2018 ihre Anteile an der MANZ Schulbuch GmbH an die P&V Holding.