Vor über 30 Jahren schrieb der Management-Vordenker Peter Drucker ein bahnbrechendes Buch mit dem Titel "Innovation and Entrepreneurship". Darin prophezeite er den Wandel einer Gesellschaft aus Angestellten zu einer "Entrepreneurial Society", also einer unternehmerisch denkenden Gesellschaft. Seine Beobachtung machte er an vielerlei Entwicklungen fest, darunter etwa an dem damals schon sichtbaren demographischen Wandel, dem technologischen Fortschritt und der bereits an Fahrt gewinnenden Globalisierung.
Drucker zitiert in seiner Argumentation, warum eine unternehmerisch geprägte Gesellschaft eine vielversprechendere Zukunft hat, einen nicht minder bekannten altösterreichischen Landsmann von ihm, Joseph Schumpeter. Unternehmergeist stand im Zentrum der Theorien des Nationalökonomens: er sah den Unternehmer als treibende Kaft für eine prosperierende kapitalistische Wirtschaft. Dem Finanz- und Bankensektor kam in seinem Modell nur eine dienende und keinesfalls dominierende Aufgabe zuteil.
Auch wenn der Weg in eine unternehmerische Gesellschaft denkt, durchaus nicht immer geradlinig verläuft, haben die kulturellen Umbrüche der vergangenen Jahrzehnte dazu geführt, dass Unternehmertum vom Rand der Gesellschaft in den Mainstream vorgerückt ist und von der Politik und der jüngeren Generation als Inbegriff der Hipp- und Coolness gefeiert.
In diesem Zusammenhang erleben wir jedoch eine tiefgreifende Umwälzung des wirtschaftlichen Gefüges: Überall auf der Welt beobachten wir derzeit einen Boom von spezialisierten Plattformen, über die Freelancer ihre Arbeit auf Projektbasis anbieten. Die sogenannte "Sharing Economy" greift um und rüttelt bestehende Strukturenn auf. Auch die Versuche vieler Konzerne, ihre bürokratischen Strukturen aufzubrechen, um als Organisation kreativer und innovativer zu werden, gehen in diese Richtung: Werte wie Eigenverantwortung, Autonomie und Urheberschaft haben momentan Hochkonjunktur. Je umfassender der digitale Wandel eine Gesellschaft erfasst, desto mehr gewinnen für sie Themen wie Unabhängigkeit und Eigenverantwortung an Bedeutung.
Der technologische Wandel war für diese Entwicklung ein enormer Treiber - nicht zuletzt weil er dafür gesorgt hat, dass die Eintrittsbarrieren in vielen Märkten wesentlich niedrigschwelliger geworden sind und er neue Methoden ermöglicht, mit denen Wissen ohne große Reibungsverluste gemeinsam entwickelt und geteilt werden kann.
Die beschriebenen Veränderungen kann man auf allen Ebenen der Gesellschaft beobachten, selbst Gemeinden und Staaten sind nicht vor ihnen gefeit. Folgende Fragen scheinen mir angesichts dieses sich vollziehenden Wertewandels wichtig:
Der französische Romancier Victor Hugo wird wie folgt zitiert: "Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist." Lassen Sie uns beim 8. Global Drucker Forum in Wien gemeinsam herausfinden, ob die Zeit reif für eine unternehmerische Gesellschaft ist.
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